Körperorientierte Traumatherapie
Nervensystem & Trauma – zurück ins Leben
Traumatherapie
In der körperorientierten Traumatherapie werden Verletzungen die durch ein Trauma entstehen über den Körper verwandelt und geheilt.
Nach der Methode Somatic Experiencing ® (SE) von Peter Levine, Integrale Somatische Psychologie ® (ISP) nach Raja Selvam und Sexocorporel ® nach Jean-Yves Desjardins ausgebildet, geschult und selbsterfahren, integriere ich diesen ganzheitlichen Ansatz zur Auflösung von Traumatisierung in meine Arbeitsweise der Körperarbeit.
Aktuelle Seminare
ab 05.09.2023:
Körperorientierte Regulation von Stress
Stress entsteht nicht nur im Kopf. Auch der Körper zeigt durch vielfältigste Ereignisse und Begebenheiten Stresssymptome.
Welche Möglichkeiten haben wir, um die Folgen von Stress im und über den Körper zu regulieren und wieder in einen ausgeglichenen Zustand zurück zu kehren? Mit achtsamen und geeigneten Körperübungen werden wir in Kleingruppen lernen, unser Nervensystem zu regulieren und einüben, was unsere Resilienz erhöht.
- Bei psychosozialen Krisen
- Dauerhaften Belastungen im Alltag und Beziehungen
- Krankheit
- Unfällen
- Verlust
- Überwältigenden Ereignissen
Wann: 05.09.2023, 6 fortlaufende Termine Di 16:30 Uhr
Wo: Naturheilpraxis Albrecht, Hauptstr. 13 15328 Gorgast
Kosten: 20,00 € pro Termin
Anmeldung: 0170 54 27 043 oder info@naturheilpraxisalbrecht.de
Körperorientierte Traumatherapie
Was ist ein Trauma?
Traumatisierende Erlebnisse können sein: Verkehrsunfälle, Stürze, Operationen, schwere Krankheiten, Verletzungen, der Verlust eines nahen Menschen, Vernachlässigung in der Kindheit oder pränatale Bedrohung im Mutterleib, Krieg, Naturkatastrophen oder sexualisierte Gewalt. Auch scheinbar gewöhnliche Ereignisse wie medizinische Behandlungen, ein Hundebiss, das Miterleben von Gewalt im Fernsehen können traumatisieren.
Welche Folgen hat Trauma im Leben?
Trauma ist mehr als das Ereignis
Trauma ist viel mehr als die Geschichte, die man erzählen kann. Während einer überwältigenden Erfahrung schaltet das Sprachzentrum ab. Trauma ist die Gesamtheit aller steckengebliebenen Reaktionen auf ein lebensbedrohliches Ereignis. Es sind Orientierungslosigkeit, Herzklopfen, Übelkeit, Körperimpulse zu Kampf, Flucht oder Kollaps. Unerklärliche Unruhe, die Unfähigkeit sich zu beruhigen oder sich zu freuen. Leicht überwältigt sein, von Angst, Wut, aber auch von Freude, Glück.
Trauma ist, wenn man auf ein harmlose Situation so reagiert, als sei das Leben bedroht. Denn Verhaltensmuster, Überzeugungen, Gedanken und Gefühle sind noch immer mit den erschreckenden Erfahrungen der Vergangenheit gekoppelt.
Z.B. wird das freundliche Bellen des Nachbarhundes im Jetzt zu einer lebensbedrohenden Situation. Begleitet von Angst, Panik und Kampfreaktionen. Der längst vergangene Hundebiss von Damals weckt im Körper die Erinnerung und fühlt sich jetzt – genau wie damals – in Lebensgefahr.
Unerklärliche Symptome bei Trauma
Das kleine Beispiel oben zeigt, dass nach einer traumatischen Erfahrung unerklärliche psychische und körperliche Symptome entstehen können. Sie verwirren und machen Angst.
Eventuell zeigen sie sich erst Jahre später als Überaktivität, Suchtverhalten, unkontrollierbare Wutausbrüche, Ängste, Panikattacken, Depression, Gefühle von Entfremdung, Konzentrationsstörungen, Dissoziation, Bindungsunfähigkeit, Schlafstörungen, Erschöpfung, chronische Schmerzen, Fibromyalgie, Migräne, Nacken- und Rückenprobleme, Probleme mit dem Immunsystem oder Burnout. Die Liste möglicher Symptome ist lang.
Immer noch im Überlebensmodus
Trauma verändert das Gehirn und die gesamte Physiologie. Man wird stressanfälliger. Die Bedrohung existiert weiterhin im Körper und das Überlebenssystem springt automatisch an, auch wenn es keinen Anlass zu Gefahr gibt.
Traumafolgen zeigen sich in einem unsicheren Körpergefühl, durch das die Welt als unsicherer Ort interpretiert wird. Es gibt einen Sog hin zu Gefühlen von Hilflosigkeit, Angst und Wut.
Die in der traumatischen Situation mobilisierte Notfallenergie ist im Körper wie gefangen und weiterhin aktiv. Posttraumatische Symptome sind der Versuch des Nervensystems, irgendwie mit dieser überschüssigen Energie umzugehen.
Somatic Experiencing (SE)® nutzt die Kraft, die in den Symptomen liegt, als wichtige Ressource bei der Traumabewältigung.
Wie Trauma behandelt werden kann
Die unterbrochene Verbindung zu eigenen Gefühlen und dem eigenen Körper kann durch einen behutsamen Prozess wieder hergestellt werden.
Innerhalb dieses Heilungsprozesses geschieht dies durch die folgenden 6 Punkte:
1 – Körpergrenzen finden – Sicherheit und Halt finden
Wie arbeitet Somatic Experiencing (SE)® mit Traumata?
Einladung an das autonome Nervensystem
Somatic Experiencing (SE)® arbeitet vor allem mit der körperlichen Reaktion auf traumatische Ereignisse. Es wendet sich dabei an das für Trauma zuständige autonome Nervensystem. Dieses ist nicht dem bewussten Willen unterworfen. Es kann nur eingeladen werden – durch wertfreie Aufmerksamkeit.
Das Trauma wird neu verhandelt
Mit Somatic Experiencing (SE)® wird das Trauma körperlich, geistig und emotional neu verhandelt. Dabei verändert sich nach und nach das Körpergefühl hin zu mehr Sicherheit und Präsenz. Diese natürliche Wachsamkeit im Körper wirkt sich positiv auf Gedanken, Gefühle, Emotionen und Überzeugungen aus.
Ein Trauma ist verarbeitet und integriert, wenn man daran denken und darüber sprechen kann, ohne dass das Nervensystem in Stress gerät. Es wird zu einer Erfahrung, die nicht länger das Leben bestimmt.
Wie läuft eine Somatic Experiencing (SE)® Sitzung ab?
Wofür Somatic Experiencing (SE)® steht
In Somatic Experiencing (SE)® geht es darum, die Verbindung zu sich selbst und zum eigenen Körper wieder aufzunehmen, denn nach einem Trauma ist der Körper zum Gegner geworden. Er produziert Symptome, die unerklärlich sind und das Leben einschränken. Daher ist Aufklärung ein wichtiger Bestandteil einer SE-Sitzung. Sie hilft zu verstehen, wie bestimmte Symptome mit erlebten Traumatisierungen zusammenhängen.
Man muss das Trauma nicht erneut durchleben
In einer SE-Sitzung lernen Sie, in der Gegenwart verankert zu bleiben, während Sie über vergangene traumatische Erfahrungen sprechen. Dabei könnten zu viele Details das Empfinden von Gefahr im Körper verstärken und retraumatisieren, denn Trauma entwickelt einen Sog, in dem man sich verlieren kann.
Während einer Sitzung aktivieren wir Ressourcen, die in der damaligen Situation fehlten, und spüren ihnen im Körper nach.
Im Pendeln zwischen diesen Ressourcen und der überwältigenden Erfahrung wird nach und nach die im Nervensystem gebundene Überlebensenergie gelöst. Die Veränderung erfolgt ganz bewusst in kleinen Schritten, damit der Organismus sie gut integrieren kann. Dabei muss man das Trauma nicht erneut durchleben.
Neue Erfahrungen im Körper geben Sicherheit
Behutsam in der SE-Sitzung zum Spüren angeleitet, verfeinert sich mit der Zeit die Körperwahrnehmung. Die unbewusste Fixierung auf das Trauma löst sich und es wird immer leichter zu spüren, wenn der Körper beginnt, sich zu regulieren. Allmählich schaffen neue Erfahrungen im Körper ein anderes, sicheres Lebensgefühl. Die Selbstregulation, der natürliche Rhythmus von Ladung und Entladung, Anspannung und Entspannung, kann sich entfalten.
In Somatic Experiencing (SE)® ist es möglich, inhaltsfrei zu arbeiten, wenn z.B. ein Thema zu belastend erscheint oder Ereignisse nicht erinnert werden. Wir orientieren uns an aktuellen Gefühlen und Körperempfindungen. Es genügt, dass der Körper sich erinnert.
Auch nach Jahren, sogar Jahrzehnten, kann man mit SE traumatische Erlebnisse verarbeiten und integrieren.
Integrale Somatische Psychologie (ISP)
Integrale Somatische Psychologie (ISP) nach Dr. Raja Selvam
Die Verkörperung von Emotionen wird in dieser Methode verstanden als die Fähigkeit, emotionale Erfahrungen möglichst weit in den physiologischen Systemen von Gehirn und Körper auszudehnen und sich ihnen länger auszusetzen.
Die Fähigkeit sich Emotionen auszusetzen und länger zu halten wird erhöht. Abwehrmechanismen verringern sich und unangenehme Gefühle können sich auflösen.
Sexualtherapie mit Schwerpunkt Missbrauch
Die Bearbeitung von sexuellen Gewalt- und Missbrauchserfahrungen ist ein Arbeitsschwerpunkt in meiner Fachpraxis.
Hier ergänzen sich die Therapiemaßnahmen der körperorientierten Traumatherapie und der Sexualtherapie.
Sorgfältig und in einem geschützten Rahmen stimme ich individuell das Behandlungsangebot nach der Methode Sexocorporel ® auf die persönlichen Bedürfnisse ab. Ich behandle und begleite sowohl Männer als auch Frauen.
Kontakt
Bei Fragen zu Traumatherapie berate ich Sie gerne persönlich. Bitte setzen Sie sich einfach direkt in Kontakt mit mir.